Heute gibts mal wieder eine Überwachungskamera in der Preisklasse bis 60€. Ich muss allerdings sagen, dass ich über die Features, bei dem Preis, überrascht war.
Die IMOU Bullet 2E kann per WLAN oder LAN verbunden werden, besitzt unter anderem ein Licht, Nachtsicht, Bewegungszonen, ein Mikrofon und ist wetterfest. Natürlich gibt es noch mehr zu wissen und dies und mehr erfährst du jetzt im Detail in einem neuen MEGA-Testbericht.
Lieferumfang der IMOU Bullet 2E
Der Lieferumfang bestand aus:
- Kamera
- Dübel und Schrauben
- Bohrschablone
- Kurzanleitung
- Netzteil, Kabellänge ca. 3 Meter
Im Hauptvideo stelle ich euch auch alles vor und zeige wichtige Infos auf.
Setup und Vorbereitungen
Ich empfehle euch direkt am Anfang die SD-Karte einzulegen auch, wenn dies später noch möglich ist. Hier seht ihr auch den Resetknopf! Um den SD-Slot zu erreichen müssen wir die zwei Schrauben an der Klappe entfernen und darunter sehen wir den Micro-SD-Kartenslot. Dieser Slot unterstützt laut Hersteller Karten bis 256GB, ich habe es mit eine 64 GB Karte getestet.
Als nächstes verbinden wir die Kamera mit dem Netzteil und dem Storm. Die LED vorne an der Kamera beginnt dann rot zu leuchten. Nach kurzer Zeit blinkt sie grün und das bedeutet, das sie für das Einbuchen in die App bereit ist. Das Anschlusskabel kommt auf eine Länge von etwa 3 Meter.
- Wir öffnen nun die App und müssen uns ein Konto anlegen, das ist inzwischen fast bei allen "smarten Geräten" so.
- Der Setupprozess ist extrem einfach. Wir tippen das gelbe Pluszeichen rechts oben an und wählen QR-Code scannen aus.
- Anschließend scannen wir den QR Code auf der Unterseite der Kamera ein.
- Weiter gehts und es gibt nochmal die Info zu den LEDs.
- Die Kamera selbst erstellt nun kurzzeitig ein WLAN mit dem wir uns verbinden. Das dauert einen Moment.
- Zeit unser WLAN Netzwerk auszuwählen und das Passwort einzugeben. Denkt dran, dass auch hier, wie so oft nur 2,4 GHz WLAN möglich ist.
- Wir bestätigen und die Kamera verbindet sich auch noch mit der Cloud. Zur Cloud und deren Preisen gibts weitere Infos im Artikel, Link unter dem Video.
- Im Anschluss könne wir die Kamera benennen oder eine Vorgabe wählen.
- Es gibt jetzt die Möglichkeit den 30 Tage Testzeitraum für die Cloud zu nutzen, falls man dies möchte.
- Das wars auch schon und es gibt direkt ein Firmwareupdate.
- Danach ist der Zugriff auf den Videostream auch schon möglich.
Die Kamera
Die IMOU Bullet 2E ist eine Kamera für den Außenbereich(wetterfest), welche wir entweder per LAN oder WLAN anschließen können. Sollte die Wahl auf den Anschluss per LAN-Kabel fallen, dann liegt das passende Abdichtungsset für den Stecker auch bei. Diese Abdichtungssets(Anleitung: Kabel abdichten) sind alle recht gleich und das Kabel wird folgendermaßen abgedichtet, hier das Bild dazu. Vorne sehen wir das Objektiv und links und rechts daneben zwei LEDs. Diese LEDs sind das "Licht" und dieses kann bei Bewegungserkennung blinken, eingeschaltet werden oder dazu benutzt werden um bei Nacht Licht zu haben und ohne Infrarot Video aufzuzeichnen. Eine Infrarot-LED gibts aber auch und diese befindet sich unter dem Objektiv. Das grüne Licht oben ist die Status LED, welche sich aber in der App auch deaktivieren lässt.
Das Mikrofon befindet sich vorne rechts und ist als kleines Loch zu erkennen.
Den SD-Slot unter der Klappe und den Resetknopf hatte ich bereits beim Setup, oben im Artikel, gezeigt. Das Kabel was direkt aus der Kamera kommt und in dem sich der Stromanschluss sowie der LAN-Anschluss befinden, ist etwa 30 cm lang. Zudem gibt es seitlich zwei WLAN-Antennen, denn der Anschluss kann wie gesagt per Kabel oder WLAN erfolgen.
Der Fuß der Kamera besitzt ein Kugelgelenk und kann rotiert werden. Mit der Schraube an der Seite wird das Kugelgelenk gelockert oder festgestellt. Das Gelenk kann zudem um 90° gekippt werden und zusätzlich können wir es mit samt der Kamera rotieren. So ist es möglich flexible Positionen in einem Radius von 180° zu erreichen.
Die benötigte Bohrschablone sowie Dübel und Schrauben sind im Lieferumfang enthalten. Das Gehäuse der Kamera besteht aus Metall und wirkt sehr solide verarbeitet.
Die App
Die App hat mir sehr gut gefallen, sie ist übersichtlich, auf Deutsch und es gibt nur ein paar kleine Übersetzungsfehler. Zur App habe ich ein ausführliches separates Video erstellt, wo ich alles im Detail zeige.
Im Testartikel gibt es dann noch eine Kurzfassung der wichtigen Punkte.
- SD-Karte bis 256 GB
- Die Cloudübersich hat Thumbnails, die SD-Übersicht nicht. Das habe ich auch bei der Blink Outdoor so festgestellt.
- Zeitpläne
- Push, wenn Gerät offline
- Aktivitätszonen
- Erkennungszeitplan
- Bewegungsempfindlichkeit 1-5, 3 ist Mitte
- Manuelles Video/Foto möglich
- SD/HD Stream
- Audio. Nur Mikrofon. Hören!
- Licht! an/aus
- Videoqualität HD oder SD.
- Geplante Aufnahme nach Zeitplan 24/7
- Status LED an/aus
- Nachtsicht smart/farbe/IR/Farbe ohne Licht(ohne licht oder IR, schlechtestes Bild logischerweise)
- HDR an/aus
- Benachrichtigungen Push oder wenn Gerät offline.
- Bild drehen 180°
- TSL Verschlüsselung aktivieren.
- WLAN wechsel OHNE Reset möglich.
- Geofencing (Achtung Berechtigung muss IMMER sein)
Cloud Trial 30 Tage möglich ohne Angabe irgendwelcher Paypaldaten oder so. Wenn wir blinkendes Licht bei Alarm möchten müssen wir die farbige Nachtsicht ausmachen, denn die nutzt das permanente Licht.
Cloud
Es gibt eine Cloud bzw. erstmal kann man diese 30 Tage lang testen. Danach kann ein Abo abgeschlossen werden. Es gibt momentan, Stand 11.08.2021, drei verschiedene Pakete mit verschieden langer Speicherdauer. Diese Infos könnt ihr direkt in der App abrufen.
Tage ist hier die Speicherdauer.
- 3 Tage 1.89€ Monat /18,90 € Jahr
- 7 Tage 2.79€ Monat /27,50 € Jahr
- 30 Tage 6.49€ € Monat /63€ € Jahr
Es ist außerdem nötig für jede Kamera ein Abo abzuschließen. Bei mehreren Kameras geht das schnell ins Geld. Aber ihr kennt jetzt die Preise und könnt das beispielsweise einmal mit den Preisen der Blink-Cloud vergleichen.
RTSP
Bei dieser Kamera gibt es einen RSTP-Stream. Wir sind also nicht zwingend an die Cloud gebunden, sondern können auch etwas eigenes nutzen. Z.B ein Synology NAS mit der Surveillance-Station. Mit dem RTSP-Stream kann das Bild der Kamera beispielsweise einfach im VLC-Player angezeigt werden. Hier die Daten für den RTSP-Stream.
- rtsp://admin:SECURITY_CODE@IP_ADRESSE:554/cam/realmonitor?channel=1&subtype=0
- SECURITY_CODE: App öffnen, Einstellungen, drei Kreise rechts oben in der Ecke antippen, "Geräteaufkleber" Option wählen und unter dem QR Code steht das Passwort.
Funktionen & Praxiserfahrung
Jetzt möchte ich noch auf meine Eindrücke aus der Praxis eingehen.
Schattenwurf, hier im Treppenabgang löst kleinen Alarm aus. Die Erkennungsstufe hatte ich auf "Mitte" mit der "HUMAN AI" aktiviert. Human AI ist die Erkennung von Menschen. Vermutlich basiert die Erkennung auf dem Gesicht d.h. der Algorithmus sucht nach dem Muster "Augen Nase Mund". Wenn ich meinen Rücken nämlich der Kamera zuwende, dann ist der nicht mehr so zuverlässig. Ansonsten funktioniert das im Nahbereich ganz gut, bedenkt bitte, das ist eine 60€ Kamera.
Die Latenz des Videostreams in der App ist bei sehr guter WLAN-Verbindung extrem gering. Gefühlt eine halbe Sekunde. Bei etwas schlechterer Verbindung 1-2 Sekunden. Das demonstriere ich in den Testaufnahmen, welche ihr in einem separaten Video findet!
Es gibt eine App für Alexa, die aber mal wieder, wie fast alle Überwachungskamera Apps, relativ schlecht bewertet ist.
Die Alexa App: https://www.amazon.de/Imou/dp/B07D8PQQ6P
"Alexa zeige mir Wohnzimmer" funktioniert aber einwandfrei und dann sehe ich auf meinem Echo Show das Videobild im 4:3 Format. Hier gibt es aber wie immer die deutlich höhere Latenz des Videostreams von 6-7 Sekunden. Auch der Ton ist etwa 6 Sekunden verzögert.
Die Pushnachricht bei der Bewegungserkennug hier im Treppenaufgang war sehr schnell da, etwa 1 Sekunde. Die Kamera hat Pre-Record integriert, das merkt man daran, wenn ein Video beginnt bevor ich ins Bild trete.
Zwischen den PUSH-Nachrichten gibt es wie so oft eine Pausenzeit. Das läuft halt alles über einen Server und damit der nicht überlastet kann man nicht alle 2 Sekunden eine PUSH-Nachricht triggern. Wie hoch die Spanne dazwischen ist habe ich nicht herausgefunden.
Wenn wir die Nachtsicht auf "farbige Nachtsicht" umstellen, dann scheint das Licht der Kamera permanent anzubleiben. Die Videos werden auch auf der SD-Karte gespeichert und es sind dav/idx dateien. Die dav Dateien können z.B. direkt in VLC geöffnet werden.
Technische Daten
- 1080P H.265
- 30m Nachtsicht, Farbe
- IP67
- Audio
- App/Push
- Licht
- 120° Bildwinkel
- Cloud/SD/NVR
- Alarmzone
- ALarmplan
- Geofence
- 16x Digitalzoom
- Alexa/Google Assistant
- Nur 2,4 Ghz WLAN!
- Auf der Verpackung steht Sirene. Wo ist da eine Sirene ohne Lautsprecher? Muss ein Fehler sein.
Testaufnahmen
Die Testaufnahmen mit dem Licht bei Tag und Nacht gibt es in einem separaten Video.
Fazit
Die IMOU Bullet 2E hat mich überrascht, denn sie kostet nur 60€ und hat so einiges zu bieten. Das Licht kann sich als äußerst praktisch erweisen, es gibt einen RTSP-Stream, Bewegungszonen, Zeitpläne, Geofencing und eine App. Bei dem Preis nicht selbstverständlich. Zudem ist der Anschluss per LAN oder WLAN möglich und sie ist wetterfest. Die Kamera hat keinen PIR aber mit einer sinnvollen Positionierung und mit den Bewegungszonen können wir Fehlalarme vermeiden. Die sogenannte HUMAN AI eignet sich dazu je nach Situation aber auch.
Wer ein preisgünstiges Modell sucht, für den ist dieses Modell auf jeden Fall einen Blick wert. Eine Cloud gibt es auch, die muss aber nicht zwangsweise genutzt werden, denn es kann auch auf die SD-Karte gespeichert werden.
Wie die Bildqualität ist, könnt ihr in den Testaufnahmen sehen und euch euer eigenes Bild machen, so soll es sein. Jetzt weißt du Bescheid!
Das war ein weiterer Testbericht von mir für dich und ich hoffe er hilft dir weiter.
Günstigster Preis
Über den Autor

Marco Kleine-Albers testet seit Jahren Überwachungskameras und schreibt die Ratgeber auf dieser Seite.
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Kommentare
Kann ich mit dem zeitplanb…
Kann ich mit dem zeitplanb die Kamera auch komplett ausschalten?
Über die Zeitpläne kann man…
Über die Zeitpläne kann man die Kameras in der Regel NICHT ausschalten. Dazu würde ich ne Steckdose mit Timer nutzen.
Bullet 2E Test
Hallo Marco, das ist ein supertoller Test!
meine Frage wäre, ob die Aufnahmen auf der SD Karte mit der Zeit überschrieben werden?
Hi, Bei der bin ich mir…
Hi,
Bei der bin ich mir jetzt nicht mehr 100% sicher. Aber das können die meisten Kameras, sonst wäre das ziemlich unnütz mit der SD-Karte