Auslaufmodell: Alternativen bei Reolink anzeigen
Heute schaue ich mir eine reine Netzwerkkamera (kein WLAN) an. Die Kamera ist mit einem preis von momentan 120 Euro wirklich sehr günstig. Sie hat einen 4x optischen Zoom und eine Auflösung von 2560x1440. Zu diesem Preis wirklich extrem gute Werte.
Lieferumfang
Der Lieferumfang:
- Netzwerkkabel
- Kamera RLC 422
- Abdichtungsset für den Netzwerkanschluss
- Aufkleber
- Kurzanleitung/Montageanleitung
- CD
- Schrauben, Dübel und Gummiringe für die Montage
- Torx Schlüssel
Hier direkt das erste Video, in welchem ich die Kamera vorstelle. Testaufnahmen und weitere Videos zu App, dem Webinterface und der PC-Software findet ihr im Verlauf des Artikels noch.
Die Elemente
Jetzt werfe ich einen genauen Blick auf die Elemente der Kamera. Damit alles besser erkennbar ist, habe ich die Schutzkuppel abmontiert. Dazu müssen alle drei Schrauben mit denen die Kuppel befestigt ist entfernt werden. Der passende Schlüssel für diesen Schraubentyp liegt im Lieferumfang bei. Jetzt kann die Kuppel abgenommen werden. Diese ist allerdings noch mit einer Schnur und einer Schraube am Gehäuse befestigt. Diese Schraube entfernen wir nun auch, damit wir die Kuppel komplett entfernen können. Wir sehen hier in der Mitte das Objektiv und direkt darüber befindet sich der Lichtsensor. Um das Objektiv herum befinden sich 24 Infrarot LEDs, welche ein Videobild bei Nacht ermöglichen.
Das Objektiv hat einen sogenannten optischen Zoom. Dies bedeutet, dass sich das Objektiv bewegt und somit das Bild vergrößert wird. Dabei fährt das Objektiv ein und aus. Der Vorteil eines optischen Zooms gegenüber dem Digitalzoom ist, dass beim optischen Zoom keine massiven Qualitätsverluste auftreten.
Die maximale Auflösung der Kamera beträgt 2560x1440 Pixel, sie ist IP66 wasserfest und die Kuppel ist IK10 Vandalismus-sicher. Die Kamera ist auf einer Metallhalterung montiert und wir können den Neigungswinkel verändern, indem wir die Schrauben an der Seite lösen. Es gibt auf jeder Seite jeweils eine Schraube. Ist der gewünschte Winkel erreicht, so werden die Schrauben einfach wieder festgezogen.
Anschlüsse
Jetzt werfen wir einen Blick auf das Kabel. Ganz links sehen wir den Rest-Knopf. Wird dieser für etwa 10 Sekunden gedrücktgehalten, so setzt sich die Kamera zurück. Darunter befindet sich der Stromanschluss, denn die Kamera kann auch mit einem 12V Netzteil ganz normal an den Strom angeschlossen werden. Das benötigte Netzteil liegt leider nicht im Lieferumfang bei. Ganz rechts sehen wir den RJ45-Netzwerkanschluss. Die Kamera ist PoE fähig, das heißt, sie kann über das Netzwerkkabel mit Strom versorgt werden. Damit dies klappt müssen aber einige Dinge beachtet werden. Die meisten Router geben nicht genug Strom auf die Netzwerkkabel und deswegen wird dann ein sogenannter PoE-Injektor benötigt. Solche PoE-Injektoren gibt es für ein paar Euro auf Amazon zu kaufen. Hier einige Modelle:
Im Lieferumfang liegt ein längliches schwarzes Plastikteil mit einem Gummi bei. Damit kann das Netzwerkkabel abgedichtet werden. Dies geht allerdings nur wenn noch kein Stecker auf dem Kabel ist, denn nur dann kann das Kabel von hinten durch das schwarze Plastikstück geschoben werden. Ihr müsst also wissen, wie ein Netzwerkkabel "gecrimpt" wird. Ich erkläre hier jedoch einmal kurz wie die Abdichtung theoretisch funktioniert. Zuerst wird der Gummiring über den Anschluss geschoben und dann kann das Plastikstück aufgesteckt und festgedreht werden. Normalerweise würde der Netzwerkstecker noch eingesteckt werden, welcher ja vorher durch das Plastikstück geschoben und gecrimpt werden muss. In der Praxis sieht das dann so aus wie auf dem zweiten Bild oben.
Installation
Zuersteinmal laden und installieren wir die kostenlose App aus dem Google Play Store. Apple Nutzer können die App aus dem Apple App Store beziehen. Die Reolink RLC 422 ist wirklich sehr einfach zu installieren bzw. hat sich bei mir sogar automatisch mit der App verbunden als ich diese gestartet habe. Ich habe die Kamera aber gelöscht, damit ich euch zeigen kann, wie die Kamera manuell hinzugefügt wird. Es gibt auf der Startseite der App einen großen blauen Knopf mit der Beschriftung "neues Gerät hinzufügen" diesen Knopf habe ich angetippt und dann werde ich aufgefordert den QR-Code auf der Kamera zu scannen. Also habe ich die Reolink RLC 422 vor die Smartphone-Kamera gehalten, worauf diese erkannt und hinzugefügt wird. Jetzt muss ich nur noch mein Passwort eingeben und der Zugriff auf alle Einstellungen und den Videostream kann erfolgen.
Die komplette App und alle Einstellungen, stelle ich euch später noch in einem separaten Video vor.
Montage
Im Lieferumfang liegt eine Bohrschablone samt Schrauben, Dübeln und Gummiringen bei. Für die Montage muss die Kuppel vorher abgeschraubt werden. Dann können die Bohrlöcher mit Hilfe der Schablone einfach angezeichnet werden und mit den Dübeln und Schrauben wird die Kamera dann befestigt.
Wichtig, die Kamera kann nur geneigt werden und es ist nicht möglich sie nach links und rechts zu schwenken. Das bedeutet, dass ihr bei der Montage genau beachten müsst, dass die Kamera korrekt auf den gewünschten Bereich ausgerichtet ist. Den Neigungswinkel des Objektivs können wir dann später noch anpasssen. Wie das geht habe ich ja bereits gezeigt. Im Anschluss dran wird die Kuppel wieder festgeschraubt und fertig.
RTSP
Mir persönlich ist ein RTSP-Stream immer sehr wichtig, da der Videostream der Kamera dadurch auch in andere Programme eingebunden werden kann. Beispielsweise in Zoneminder oder iSpy.
RTSP-Adresse: rtsp://USERNAME:PASSWORT@IP_ADRESSE:554/h264Preview_01_main
Webinterface
In diesem Video stelle ich euch das gesamte Webinterface (Weboberfläche) vor.
App (Android und iOS)
On diesem langen Video zeige eich euch die komplette App.
PC-Software (auch für Mac verfügbar)
In diesem Video zeige ich euch die Software für den PC. Sie ist aber auch für MAC Verfügbar.
Testaufnahmen
In diesem Video zeige ich auch einige Aufnahmen mit der Reolink RCL 422 Netzwerkkamera. Die Testaufnahmen wurden mit 30 FPS, auf 2560x1440 Pixeln und mit einer Bitrate von ca. 8000 Kb/s aufgenommen. Ich habe die Videos über den PC aufgenommen. Wenn ihr die Videoauflösung auf dem Smartphone zu hoch setzt dann ruckeln die Aufnahmen dort, weil die Hardware zu schwach ist. Auf einem Smartphone macht es aber auch keinen Sinn eine solch hohe Auflösung zu nutzen, da das Display viel zu klein ist. Auf dem Smartphone lief 720P bei mir flüssig ab.
Technische Daten
ONVIF: 2.1
Reolink RLC 422 Netzwerkkamera mit 4x optischem Zoom, PoE und 2,5K Auflösung (2560x1440) |
Preis 100 - 200 EUR |
Hersteller Reolink |
Modellname RLC 422 |
Alarmfunktionen Bild per Email, Bild auf FTP, Video auf FTP, Videoaufnahme, Video auf Lokalen PC, Bild auf lokalen PC, Alarminfo per E-Mail, Push/Smartphone/App |
Auflösungen 1280 x 720 (720p), 1920 x 1080(Full HD), 2560x1440(2,5K) |
Bewegungserkennung Ja |
Brennweite 2.8 -12 mm |
Cloud Nein |
DDNS Ja |
Einsatzort Außen |
IR Cut Filter Ja |
LAN Anschluss Ja |
Lautsprecher Nein |
Mikrofon Nein |
Mobil Zugriff Ja |
Modellname RLC 422 |
Nachtsicht(LED) 24 IR LEDs |
SD Karten Nein |
Sichtwinkel 100 ° |
Wetterfest Ja |
WLAN Modus kein WLAN |
Zoom 4x optisch |
Anleitungspaket (Webinterface/Software): https://s3.amazonaws.com/reolink-storage/website/docs/User_Manual(Cam).zip
Software-Download: https://reolink.com/software-and-manual/
Weitere Infos & Mein Fazit
Der Zugriff auf die Kamera ist über ein Webinterface, die App oder über eine Software für PC oder Mac möglich. Die einzelnen Videos dazu habt ihr oben bereits gesehen. Für einen Preis von momentan 120 Euro ist die Leistung verdammt gut. Die Auflösung ist mit 2560x1440 für diese Preisklasse ungewöhnlich hoch und ein optischer Zoom ist meist erst ab einem Preis von 200-300 Euro zu finden. Es handelt sich hier um eine reine Netzwerkkamera und sie kann nicht per WLAN angeschlossen werden. Bis jetzt (29.09.2017) ist die Reolink RLC 422 die einzige Kamera, die ich kenne, welche zu einem solchen Preis eine so hohe Auflösung(2,5K) samt optischem Zoom (4x) bietet. Die Kamera ist PoE fähig und kann deswegen über das Netzwerkkabel mit Strom versorgt werden.
Hier noch eine kleine Info zur Videoauflösung auf dem Smartphone. Wenn ihr dort den Videostream in maximaler Qualität ladet und Video aufnehmt, dann ruckelt das Video, denn die meisten Smartphones haben nicht genug Rechenpower. Ladet ihr den Stream dagegen auf dem PC dann funktionieren die Aufnahmen einwandfrei ohne Ruckeln. Auf dem Smartphone empfehle ich eine Auflösung von 720P, zumindest lief damit bei mir alles ruckelfrei.
Für den günstigen Preis bietet diese Kamera wirklich viel. Die Software für den PC hat einige Schwächen(je nachdem was benötigt wird), aber wer mehrere Kameras nutzt, beispielsweise in einer Firma, der wird sowieso den RTSP Stream und eine dementsprechende professionellere Software einsetzen.
Das war mein Testbericht für euch und ich hoffe er hilft euch weiter.
SD-Card
Hallo,
danke für den ausführlichen Bericht. KLASSE!
Wie aktiviere ich die Aufzeichnung auf SD-Card?
Danke
Diese Kamera hat keinen SD
Diese Kamera hat keinen SD-Kartenslot. Deswegen wird der auch nicht erwähnt :)
Fixer Dateiname bei FTP Upload
Hi, danke für den Bericht sehr ausführlich aber einen Punkt muss ich noch wissen. Kann im Web UI ein fixer Dateiname für den FTP Bild Upload gesetzt werden bei den Reolink Kameras? Dies ist aus meiner Sicht ein sehr wichtiges Feature wenn man z.B. jede Minute ein Livebild auf einer Webseite anzeigen will.