Ich habe letztes Jahr bereits die IN-8015 und die IN-9008 getestet. Heute teste ich eine reine Netzwerkkamera (kein WLAN), die IN-8003.
- Schau dir den Nachfolger an, die INSTAR 8403 2K Plus.
Lieferumfang
Der Lieferumfang besteht aus:
- Kamera
- Anleitung (Englisch & Deutsch)
- Schraubenschlüssel, Inbus
- Saugnapf, Werkzeug (Um das Objektiv zu öffnen bzw. die Scheibe davor zu entfernen)
- Bohrschablone, Dübel, Schrauben
- Netzwerkkabel
Info: Ein Netzwerkkabel-Abdichtungsset liegt nicht bei. Wenn ihr die Kamera also im Freien montieren möchtet, dann müsst ihr das noch dazukaufen.
Hier das Video mit dem Unboxing, der Montage und mehr.
Die Kamera
Jetzt werfen wir einen Blick auf die Elemente der Kamera und im Verlauf des Artikels zeige ich auch noch wie ich alles ab- und aufschraube. Auf der Vorderseite befindet sich in der Mitte das 4,3 mm Objektiv mit einem Bildwinkel von ca. 90°. Unter dem Objektiv befindet sich der Helligkeitssensor, welcher bei Bedarf die IR LEDs(Nachtsicht, 8-12 Meter Reichweite) aktiviert. Diese sind um das Objektiv angeordnet und es sind insgesamt 12 Stück. Über dem Objektiv befindet sich der passive Infrarotsensor(PIR). Dieser erkennt warme, sich bewegende Objekte. Die Tiefenschärfe des Objektivs kann verändert werden, dazu kommen wir gleich noch.
Im Kabel der Kamera befindet sich unter einer Kappe ein Resetknopf um die Kamera zurückzusetzen. Da es sich um eine Netzwerkkamera handelt, gibt es logischerweise auch einen Netzwerkanschluss. Die Kamera ist PoE fähig und ihr könnt sie über das Netzwerkkabel mit Strom versorgen. Bedenkt allerdings, dass ihr dafür einen sogenannten PoE-Injektor benötigt. Was das genau ist könnt ihr hier nachlesen: Power over Ethernet (PoE) - Stromversorgung der Überwchungskamera über das Netzwerkkabel
Die Kamera kann, mit dem beiliegenden Netzteil, aber auch ganz normal an die Steckdose angeschlossen werden. Dazu dient der letzte Stecker. Ein sogenannter DC-Stecker.
Zu guter Letzt befindet sich oben auf der Kamera noch ein Mikrofon. Testaufnahmen, Video und Mikrofon, gibt es im Video mit den Testaufnahmen (siehe unten).
Installation
Ich habe die Kamera jetzt mit dem Netzteil an den Strom angeschlossen und dann den PC gestartet um die Installation auszuführen. Wie die Installation aussieht zeige ich im Video oben. Die Installation ist kurz gesagt, sehr einfach und gut dokumentiert. Während des Installationsprozesses werden rechts immer Hinweise eingeblendet. z.B. wie man ein sicheres Passwort vergibt.
Montage, Winkel einstellen, Kamera öffnen
Die IN-8003 ist eine sogenannte Dome-Kamera. Wir können die Kamera manuell um 360° drehen und das Objektiv in einem Winkel von 90° neigen. Allerdings müssen wir dazu einige Schrauben lösen. An der Seite der Kamera gibt es drei kleine schwarze Madenschrauben. Diese drei Schrauben habe ich als erstes gelöst. Der benötigte Inbus wird mitgeliefert. Wenn alle gelöst sind können wir nämlich den Ring drehen bis dieser sich komplett löst.
Wir können jetzt die Kamera von der Fußplatte abnehmen. Das seht ihr im zweiten Bild oben. Jetzt sehen wir auch, dass wir die Montagelöcher der Fußplatte erreichen können. Für die Montage an der Wand liegt außerdem eine Bohrschablone sowie die nötigen Schrauben und Dübel bei. Um die Kamera auszurichten gehen wir wie wie folgt vor. Die Blende muss vorne korrekt ausgerichtet sein. Jetzt kann die Kamera gedreht und geneigt werden. Das ist etwas fummelig, funktioniert aber trotzdem gut.
Wir können die Kamera selbst aber auch öffnen. Der mitgelieferte Schraubenschlüssel wird dazu genutzt um die Schraube auf der Rückseite komplett zu entfernen. Anschließend können wir die Kugel aufschrauben und sehen darin die Elektronik. Hier sehen wir auch den Speicherkartenslot mit der bereits eingelegten 16 GB SD-Karte. Hier können wir Karten mit bis zu 128 GB Kapazität einlegen.
Was ihr hier auch seht sind die Stecker in der Platine. Diese könnte man theoretisch lösen um das Kabel zu entfernen. Das Kabel will man eventuell entfernen, wenn es durch ein Loch in der Wand verlegt werden soll! Wenn ihr die Kamera wieder zuschraubt, dann achtet darauf, dass alle Gummis korrekt liegen. Was auch noch wichtig zu beachten ist, sind die vier Kabelaussparungen auf der Unterseite. Da wir den Ring und die Kamera im Nachhinein jedoch noch ausrichten können, ist das kein Problem.
Die von Werk aus eingestellte Tiefenschärfe von 5-8 Metern hat bei mir gut gepasst, aber ich zeige euch trotzdem wie ihr diese ändern könnt. Dazu widmen wir uns erneut dem Objektiv, denn wir können die Platte vorne abnehmen. Dazu liegt ein kleiner Saufnap und ein Metallwerkzeug bei. Mit dem Metallwerkzeug muss zunächst der Ring gelöst werden und dann können wir diesen vorsichtig von Hand entfernen. Als nächstes wird der Saugnapf auf die Scheibe gedrückt und daran gezogen. Im Optimalfall löst sich dann direkt die Scheibe. Ich habe allerdings noch ein Plastikwerkzeug zur Hilfe genommen um die Scheibe vorsichtig zu lösen.
Jetzt sehen wir das Objektiv und die anderen Bauteile. Deutlich zu sehen sind jetzt auch die 12 Infrarotleds. Wenn wir die Tiefenschärfe des Objektives verstellen wollen, so greifen wir das Objektiv von außen und drehen daran. Logischerweise müsst ihr für die Justierung die Kamera verbinden, damit ihr das Livebild seht.
App
Für die Kamera gibt es eine App von INSTAR, welche ich mir jedoch schon in einem anderen Video genau angeschaut habe. Dieses Video werde ich in der Beschreibung und im Artikel verlinken. Die 8003 hat keinen Motor und ist eine reine Netzwerkkamera! Die Optionen zur Motorsteuerung fallen also weg.
App von INSTAR (kostenlos): https://play.google.com/store/apps/details?id=de.instar.vision&hl=de
Webinterface
Das Webinterface der IN-8015, IN-9008 und der hier getesteten IN-8003 sind quasi gleich.
Was natürlich bei der 8003 fehlt sind die Einstellungen zu:
- WLAN (sie hat kein WLAN)
- Motor (sie hat keinen Motor)
- Sie hat keinen Lautsprecher (ein Mikrofon hat sie aber)
- Sie hat auch keinen Alarm I/O
Aus diesem Grund habe ich kein neues Video gedreht, sondern verweise auch hier auf mein seperates, ausführliches Video zum Webinterface.
Features
Das Webinterface der 8003 hat sehr viele Funktionen und Features. Die wichtigsten sind dabei folgende.
RTSP/ONVIF
Die Kamera ist ONVIF und RTSP fähig.
Alarmaktionen
Bilder auf einen FTP speichern, per Mail senden oder auf SD-Karte speichern. Wie viele Bilder dabei gemacht werden kann auch festgelegt werden. Es sind Werte zwischen 1 und 8 möglich. Videos können auf einen FTP, die SD oder die Cloud gespeichert werden. Es gibt auch einen Audioalarm. Das bedeutet, dass die Kamera Alarm auslösen kann, wenn sie Geräusche registriert.
Außerdem gibt es Privatsphärebereiche. Alarmbereiche und einen PIR-Sensor den wir mit den Bereichen koppeln können. Das ist die beste Kombination um Fehlalarme zu vermeiden.
Instar-Cloud im Test: Die INSTAR Cloud im Test - Online NVR für INSTAR Überwachungskameras
Weitere Funktionen
- Die Kamera hat einen Puffer (Pre-Record) und Alarmvideos beginnen 3 Sekunden, bevor eine Bewegung erkannt wurde. Dadurch wird verhindert, dass jemand schnell durchs Bild laufen kann und dann nicht aufgenommen wird. Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Funktion.
- Das Bild kann entzerrt werden und die Kamera ist WDR fähig. WDR dient dazu, dass das Video gleichmäßig belichtet wird. Außerdem können Bildhelligkeit, Sättigung etc. konfiguriert werden.
- Der Zugriff per HTTPS ist möglich. Wenn ihr über die INSTAR DDNS Adresse zugreift, dann bekommt ihr auch das grüne Schloss im Browser. Bei direktem Zugriff bekommt man die normale Browserwarnung, weil die IP bzw. das Zertifikat dazu dem Browser nicht bekannt ist. Ihr müsst dazu den Port 443 im Router weiterleiten: Portweiterleitung im Router (Fritzbox)
- Es ist möglich Daten per GET an einen Alarmserver weiterzugeben. Dieses Feature kenne ich bis jetzt nur von INSTAR-Modellen. Das Signal kann man dann z.B. per PHP-Script abfangen.
- Es ist außerdem möglich permanent Fotoserien zu erstellen und zu speichern. Damit kann man Zeitrafferaufnahmen erstellen. Dabei gibt es die Option Fotoserie per Mail senden (in Minuten), auf FTP (in Sekunden) speichern und auf die SD-Karte speichern (in Sekunden).
- Dies ist auch per Zeitplan möglich. Der Alarm kann übrigens auch per Zeitplan gesteuert werden.
- Außerdem sind Daueraufnahmen möglich und die Kamera kann auf Wunsch ältere Aufnahmen überschreiben um Platz für neue zu schaffen(Loop-Recording).
- Was auch interessant ist, dass es eine Option gibt um die Kamera jeden Tag zu einer gewünschten Uhrzeit neu zu starten.
- Nachtsicht, Cloud
Im Video zur Weboberfläche zeige ich alles detailliert und genau.
Testaufnahmen
Testaufnahmen bei Tag und Nacht, sowie eine Testaufnahme mit dem Mikrofon. Anstatt hier das Bild zu beschreiben habe ich Testaufnahmen gemacht, damit ihr euch euer eigens Bild machen könnt. Die Aufnahmen sind mit den standard Bildeinstellunge (ab Werk) aufgenommen worden.
Technische Daten
Die Instar IN-8003 im Test - Dome-Netzwerkkamera - Überwachungskamera mit App |
Preis 100 - 200 EUR |
Hersteller INSTAR |
Modellname IN-8003 |
Alarmfunktionen Bild per Email, Bild auf FTP, Video auf FTP, HTTP Alarm, Videoaufnahme, Video auf SD, Video auf Netzwerkspeicher, Video auf Lokalen PC, Bild auf SD, Fotoserie, Bild auf lokalen PC, Alarminfo per E-Mail, Push/Smartphone/App |
Auflösungen 1920 x 1080(Full HD) |
Bewegungserkennung Ja |
Brennweite 4.3 mm |
Cloud Ja |
DDNS Ja |
Einsatzort Innen, Außen |
IR Cut Filter Ja |
LAN Anschluss Ja |
Lautsprecher Nein |
Mikrofon Ja |
Mobil Zugriff Ja |
Modellname IN-8003 |
Nachtsicht(LED) 12 IR LEDs |
SD Karten Ja |
Sichtwinkel 90 ° |
Wetterfest Ja |
WLAN Modus kein WLAN |
Zoom Nein |
- Sensor 1/3 Zoll Panasonic WDR CMOS MN34229
- Objektiv: 4,3 mm F 2.1, Blickwinkel 90°
- Videokodierung: h.264/MPEG-4 AVC(Level 3) MJPG
- SD-Karten bis 128 GB
- Betriebstemperatur: -5°C bis 55°C
Dokumentation: https://wiki.instar.de
Schutzklasse: IP65
Fazit
Die Instar IN-8003 ist sehr solide verarbeitet und das Gehäuse ist aus Metall. Alles wirkt hochwertig verarbeitet. Sie kostet ca. 200 Euro, was auf den ersten Blick teuer erscheint, wenn man es mit den ganzen Modellen aus Fernost vergleicht. Allerdings ist die Weboberfäche mit eine der besten und umfangreichsten die ich kenne. Alles funktioniert und ist auch direkt in der Weboberfläche, gut dokumentiert.
Instar aktualisiert die Software auch regelmäßig und veröffentlicht ein Updatelog. Des Weiteren hat INSTAR mit eine der besten Online-Dokumentationen die ich kenne. Den Link dazu packe ich auch wieder in den Artikel, dann könnt ihr da selbst einmal reinschauen. Instar ist eine deutsche Firma, bietet deutschen Support und eine sehr gute Dokumentation. Für viele dürfte dies ein sehr wichtiges Kriterium sein. Alles in allem rechtfertigt das auch den höheren Preis wie ich finde.
Was hier auch auffällt ist, dass INSTAR bei seiner neuen Modellserie die Weboberfläche konsequent auf demselben Interface entwickelt. Die Oberfläche ist also salopp gesagt, überall gleich. Das ist praktisch, wenn ihr viele Kameras nutzen möchtet.